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Enterale Ernährungslösungen

Bei MediStore Star, Ihrem Sanitätshaus Stollberg, finden Sie spezialisierte Lösungen für enterale Ernährung und Zusatznahrung, angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse. Wir unterstützen Sie mit professioneller Beratung und qualitativen Produkten, um eine ausgewogene und bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen.
Enternale Ernährung vom Medistorestar
Inhaltsverzeichnis:
SH-Medistore

Enterale Ernährung und Zusatznahrung

Rezeptabwicklung der enteralen Ernährung

Nahrung

Bei uns kommen hauptsächlich Qualitätsbandagen des Herstellers „Lohmann & Rauscher“ zum Einsatz.

Wissenswertes über Ernährungstherapien:

Es gibt Verletzungen oder Erkrankungen, die dazu führen, dass Patienten ihre Nahrung nicht mehr wie gewohnt oral (durch den Mund) einnehmen können.

Um dennoch zu gewährleisten, dass sie die benötigten Nährstoffe erhalten und eine Mangelernährung verhindert werden kann, wird auf künstliche Ernährungstherapien zurückgegriffen. Diese gibt es in zwei verschiedenen Formen:

Was ist enterale Ernährung?

Wenn der Magen-Darm-Trakt eines Patienten weiterhin die Verdauungsfunktion übernehmen kann, jedoch wegen einer Erkrankung oder einer Verletzung die Nahrungsaufnahme nicht oral erfolgen kann, wird der Patient enteral ernährt, das heißt nicht über den Mund-Rachen-Raum. Der Begriff kommt aus dem Griechischen: „enteral“ bedeutet „auf den Darm (Enteron) bezogen“.

Diese Ernährungsart wird auch Sondenernährung genannt, da die Nahrung über eine Sonde – einen flexiblen Kunststoffschlauch – in den Verdauungstrakt gelangt. Über die Sonde wird dem Patienten mehrmals täglich eine vorher bestimmte Nahrungsmenge zugeführt. Bei Patienten ohne Schluckbeschwerden kann die Nahrungsaufnahme auch oral erfolgen, in Form von Trinknahrung, die ebenfalls zur enteralen Ernährung zählt.

Sondenkost – was ist das?

Enterale Nahrung – oder auch Sondenkost oder Sondennahrung – ist flüssige Nahrung, die dank ihrer niedrigen Viskosität (Zähflüssigkeit) über die Sonde verabreicht wird. Grundsätzlich ist das Ziel, den Patienten auch enteral ausgewogen zu ernähren, sodass die Sondenkost meist vollständig bilanziert ist, also ausgewogen, um den Patienten mit allen Nährstoffen zu versorgen, die sein Körper braucht.

Die Sondennahrung ist in den allermeisten Fällen die einzige Nahrungsquelle des Patienten, sodass eine ausgewogene Zusammensetzung (Formulierung) der Sondennahrung besonders wichtig ist. Je nach Indikation gibt es aber auch andere Formulierungen von künstlicher Ernährung.

Arten der enteralen Ernährung

Sondennahrung kann man unter unterschiedlichen Aspekten nach Arten unterteilen:

Sondenart:

  • Transnasal: Die Ernährungssonde wird über die Nase eingeführt, über den Schlauch gelangt die Nahrung direkt in den Magen oder auch in den Dünndarm.
  • Transoral: Die Sonde wird über den Mund in den Magen oder den Dünndarm gelegt. Diese Sonde wird ausschließlich im Klinik-Umfeld verwendet.
  • Gastral: Die sogenannte PEG-Sonde (perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie) wird operativ über die Bauchdecke in den Magen gelegt.
  • Duodenal oder jejunal: Auch hier wird operativ eine Sonde durch die Bauchdecke gelegt, allerdings direkt in den Dünndarm, und zwar entweder in den Zwölffingerdarm (Duodenum) oder den Leerdarm (Jejunum).
  • Trinknahrung: Eine Sonderform der enteralen Ernährung ist die Trinknahrung. Diese wird verabreicht, wenn der Patient keine feste Nahrung zu sich nehmen kann, eine Sonde aber nicht notwendig ist. Hochkalorische, mit allen notwendigen Nährstoffen versetzte Trinknahrung ersetzt oder ergänzt feste Nahrung.

Ob eine Sonde nasal/oral oder durch die Bauchdecke gelegt wird, hängt von der geplanten Dauer der enteralen Ernährungstherapie ab: Wird die enterale Ernährung wahrscheinlich ca. vier bis sechs Wochen durchgeführt, wird eine nasale oder orale Sonde gelegt. Beim Einsatz länger als vier bis sechs Wochen wird die Sonde über einen kleinen Schnitt in der Bauchdecke gelegt. Die Dauer der Behandlung hängt von der Erkrankung ab.

Zusammensetzung der Sondenkost

Standardkost:

  • Niederkalorisch (< 1,0 kcal/ml): Bei dieser Sondenkost deckt die Kalorienzufuhr nicht den Bedarf an Kalorien.
  • Normokalorisch (1,0-1,2 kcal/ml): Die Sondenkost deckt den Kalorien- und Nährstoffbedarf des Patienten.
  • Hochkalorisch (>1,2 kcal/ml): Hier ist die Energiedichte besonders hoch. Diese Sondenkost-Art wird bei Patienten eingesetzt, die einen außergewöhnlich hohen Kalorienbedarf haben, zum Beispiel nach einer Phase der Unter- oder Mangelernährung.

Spezialkost (Beispiele):

  • Für Patienten, deren Flüssigkeitsaufnahme eingeschränkt ist, gibt es konzentrierte Formulierungen mit weniger Flüssigkeit.
  • Patienten, die an Verstopfung leiden, können ballaststoffreiche Formulierungen erhalten.
  • Für laktoseintolerante Patienten sind Formulierungen mit sehr wenig Laktose erhältlich.
  • Bei speziellen Mängeln gibt es Formulierungen mit nur einem Nährstoff, wie Kohlenhydrate, Fette oder Proteine.

Je nach Krankheitsbild des Patienten werden spezielle Formulierungen eingesetzt (z.B. bei Diabetes, Niereninsuffizienz etc.).

  • Hochmolekular: Bei den meisten Patienten wird hochmolekulare, mit intakten Proteinen versehene Kost angewendet. Standard-Sondennahrung und einige spezielle Formulierungen sind hochmolekular. Einzige Voraussetzung: Der Magen-Darm-Trakt des Patienten muss funktionieren.
  • Niedermolekular: Patienten, deren Verdauung stark gestört ist oder deren Körper die Substrate aus der Nahrung nicht gut aufnehmen kann (Malabsorption), erhalten niedermolekulare Sondennahrung, in der die Nährstoffe leichter resorbierbar, also aufnehmbar sind.

Applikationsart

  • Bolus: Über eine Spritze von meist 60 bis 100 ml wird die Sondennahrung mehrmals täglich verabreicht. In manchen Fällen können diese meist großen Portionen zu Übelkeit führen, sodass die Sondennahrung dann in kleineren Mengen, dafür aber kontinuierlich verabreicht wird (siehe Pumpe).
  • Schwerkraft: Die Nahrung wird über ein Applikationssystem langsamer als mit dem Bolus verabreicht. Über eine Rollklemme wird die Flussgeschwindigkeit der Nahrung gesteuert.
  • Pumpe: Das elektrisch betriebene Dosiergerät verabreicht dem Patienten die Sondennahrung in einer ganz bestimmten Zeit und in einer genau festgelegten Menge. Die Pumpe ist die am meisten verwendete Applikationsart.

Während und nach der Nahrungsgabe sollte der Patient nach Möglichkeit ein bis zwei Stunden in einem Winkel von mindestens 30 Grad sitzen, um zu vermeiden, dass die Nahrung in die Speiseröhre oder die Luftröhre gelangt, und den Transfer der Nahrung in den Verdauungstrakt zu unterstützen.

Wie wird eine Ernährungssonde gelegt?

Die Ernährungssonde für die enterale Ernährung wird je nach Art auf unterschiedliche Weisen gelegt:

  • Durch die Nase oder den Mund: Der Patient ist meistens wach. Die Sonde wird, mit einem Gleitgel versehen, über die Nase und den Rachen durch die Speiseröhre in den Magen oder den Dünndarm geschoben. Wenn die Sonde gelegt ist, wird eine Lagekontrolle durchgeführt.
  • Durch die Bauchdecke: Der Patient erhält meist vorab ein Beruhigungs- und/oder Schmerzmittel. Der Rachenraum wird mit einem Spray betäubt. Zuerst wird über den Mund ein Endoskop, an dessen Spitze sich eine Kamera befindet, in den Magen oder den Dünndarm geschoben. Über die Kamera kann der operierende Arzt das Innere des Organs sehen und eine Entscheidung darüber treffen, wo die Sonde platziert wird. Über einen kleinen Einschnitt am Bauch wird dann die Sonde an den richtigen Platz eingeführt. Bei diesem Eingriff wird eine PEG-Sonde gelegt – eine perkutane, endoskopische Gastrostomiesonde.

Gründe & Ziele der enteralen Ernährungstherapie

Gründe für den Einsatz von enteraler Ernährung. Es gibt viele Gründe (Indikationen) für die Verabreichung von enteraler Ernährung, z.B.:

Welches Ziel mit dem Einsatz von enteraler Ernährung verfolgt wird, hängt von der Indikation ab. Unter anderem können es folgende Ziele sein:

Enterale Ernährungstherapie

Die Gesamtheit aller Maßnahmen rund um die enterale Ernährung nennt man auch enterale Ernährungstherapie. Dabei wird zu Beginn der Ist-Zustand festgestellt, die Diagnose zurate gezogen sowie die Verschreibung oder Verordnung analysiert.

Aufgrund der Erkenntnisse wird ein Plan für die enterale Ernährung erstellt, in dem die Vorbereitung, die Verteilung und dann auch die Gabe der Nahrung festgehalten wird. All dies wird im Verlauf der enteralen Ernährungstherapie mittels Monitoring festgehalten, um Fortschritte, Komplikationen oder Hinweise auf die Notwendigkeit der Anpassung der Therapie identifizieren zu können.

Sondennahrung: Wer kümmert sich darum?

Um einen Patienten enteral zu ernähren, bedarf es einer ärztlichen Verordnung. Die tägliche Nahrungsversorgung können verschiedene Personen übernehmen, je nachdem, wo sich der Patient befindet:

Wichtig für die Versorgung des Patienten sind vor allem im häuslichen Bereich eine Anleitung des Patienten oder der Angehörigen, die Beratung zu Hygienemaßnahmen, die Sicherung der Versorgung durch regelmäßige Lieferungen von Sondennahrung und Hilfsmitteln sowie die Überprüfung des Zustands des Patienten und die Einhaltung des Ernährungsplans. Diese beratenden und begleitenden Aufgaben übernimmt auf Wunsch unser Fachpersonal, sowohl beim Patienten als auch in der Klinik.

Die enterale Ernährung bietet viele Vorteile

Risiken der enteralen Ernährung

Auch wenn enterale Ernährung ein niedriges Infektionsrisiko hat und auch recht einfach anzuwenden ist, können auch hier Komplikationen auftreten.

Deshalb versuchen Ärzte immer zuerst die Nahrungsaufnahme über Trinknahrung zu gewährleisten, bevor zur Sondennahrung übergegangen wird. Die häufigsten Komplikationen sind die folgenden:

  • Wenn die Sondennahrung zu schnell verabreicht wird, sich in der Nahrung Luft befindet oder diese zu kalt ist, kann der Patient Schluckauf oder Durchfall bekommen oder sich erbrechen.
  • Wenn Süßes – als Getränk oder Speise – oder Medikamente, die sich nicht gut auflösen, über die Sonde verabreicht werden, kann diese verstopfen.
  • Erbrechen kann auch auftreten, wenn der Patient Trinknahrung erhält, der Schluckreflex aber reduziert ist.
  • Außerdem besteht das Risiko von Reflux: Die Nahrung gelangt vom Magen in die Speiseröhre oder die Atemwege.
  • Die Sonde kann in der Magenwand einwachsen. Um diesem Risiko vorzubeugen, sollte die Sonde regelmäßig (mehrmals wöchentlich) mobilisiert werden.
  • Refeeding-Syndrom: Dieses Syndrom kann bei jeder Ernährungstherapie auftreten (oral, enteral, parenteral), und zwar bei Patienten, denen nach einer langen Zeit von Mangel- bzw. Unterernährung wieder normale Nahrung zu schnell und in zu großen Mengen verabreicht wird. Der durch die lange Unterernährung gestörte Stoffwechsel kann sich nicht schnell genug auf die neue Situation umstellen, und dies kann zu Herzrhythmusstörungen oder Atemstillstand führen.
  • Entzündungen der Austrittsstelle

Kostenübernahme der enteralen Ernährung

Die Kosten für die enterale Ernährung werden in der gesetzlichen Krankenversicherung nur dann übernommen, wenn die medizinische Indikation durch einen Arzt begründet wird.

Dieser muss vorher prüfen, ob es auch andere Möglichkeiten gibt, die Situation des Patienten in Bezug auf Ernährung zu verbessern, bevor er enterale Sondennahrung verschreibt.

Bei Genehmigung durch die Krankenkasse werden die Nahrung sowie die medizinisch notwendigen Hilfsmittel (Schläuche etc.) normalerweise über monatliche Pauschalen abgerechnet. Wenden Sie sich gerne an unsere persönlichen Ansprechpartner, wenn Sie Fragen zur Erstattungsfähigkeit der enteralen Ernährung haben.

Mangelernährung

Etwa jeder vierte Patient, der in eine deutsche Klinik eingewiesen wird, ist mangelernährt. Besonders Krebspatienten oder Patienten auf geriatrischen Stationen sind stark davon betroffen.

Außerdem weist fast jeder dritte internistische Patient eine Mangelernährung auf.
Bei über der Hälfte der Krebspatienten gibt es bereits bei der Erstdiagnose Zeichen einer Mangelernährung. Dies liegt daran, dass die Patienten schon zu diesem Zeitpunkt oft an Appetitlosigkeit leiden, sich unzureichend ernähren und einen erhöhten Nährstoffverlust haben.

Wenn nach der Diagnose eine onkologische Behandlung vorgenommen wird (Chemotherapie), steigt das Risiko von Mangelernährung.

Die Unter- oder Fehlversorgung mit essenziellen Nährstoffen hat weitreichende Folgen. Sie kann zu einer schlechteren psychischen Verfassung, erhöhten Infektionsraten, einer geringeren Lebensqualität und schlechteren Heilungsprognosen führen.

Individuell angepasste ernährungstherapeutische Maßnahmen können den Mangelzustand nachhaltig und effektiv beheben. Als Experten für Ernährungstherapie stehen wir Patienten, Angehörigen sowie Kliniken als Berater und Begleiter für die Entwicklung und Umsetzung von Ernährungstherapie-Plänen zur Verfügung: bereits in der Klinik, im Rahmen des Entlassungsmanagements und auch ambulant beim Patienten zuhause. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf, wenn Sie mehr Informationen zur Mangel- bzw. Unterernährung benötigen und/oder eine Begleitung bei einer Ernährungstherapie wünschen.

Medizinische, rechtliche und ethische Aspekte der enteralen Ernährung

Künstliche, enterale Ernährung kann nur dann eingesetzt werden, wenn der Patient damit einverstanden ist und es ein Behandlungsziel gibt, das medizinisch begründbar ist – und zwar in dieser Kombination. Ist der Patient nicht mit der Therapie einverstanden, darf er nicht „zwangsernährt“ werden, auch wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt (analog zu lebensverlängernden Maßnahmen).

Lediglich das Strafvollzugsgesetz sieht eine Ausnahme vor (§ 101 StVollzG): Wenn die Gesundheit oder gar das Leben des Gefangenen oder anderer Personen gefährdet ist, darf auch gegen den Willen des Patienten Sondennahrung eingesetzt werden.

Wenn ein Patient nicht in der Lage ist, sich zum Einsatz der künstlichen Ernährung zu äußern, weil er z.B. im Koma liegt, liegt die Entscheidung beim gesetzlichen Vertreter. Dieser kann im optimalen Fall auf eine Vorsorgevollmacht oder eine Patientenverfügung zugreifen, in der der Wille des Patienten für solche Fälle dargelegt ist. Wenn eine solche Verfügung nicht vorhanden ist, muss bei der Entscheidung der mutmaßliche Wille des Patienten beachtet werden (z.B. frühere Äußerungen zu diesem Thema dem gesetzlichen Vertreter oder anderen Familienmitgliedern gegenüber).

Ethisch gesehen muss bei der Entscheidung für oder gegen künstliche Ernährung die Lebensqualität des Patienten beachtet werden, hier vor allem bei besonders schweren Krankheitsverläufen oder nicht heilbaren Krankheiten. Lebensverlängernde Maßnahmen steigern nicht immer die Lebensqualität. In der Sterbephase gehört es darüber hinaus zum natürlichen Sterbeprozess dazu, dass die Nahrungs- bzw. Flüssigkeitsaufnahme sich reduziert oder ganz ausbleibt, weshalb Sondennahrung hier oft nicht mehr eingesetzt wird.

Kurz gesagt muss beim Einsatz von künstlicher Ernährung stets das Zusammenspiel von individueller Situation des Patienten, Indikationen und Kontraindikationen sowie des Therapieziels kritisch betrachtet und beurteilt werden, um eine Entscheidung für oder wider enterale Ernährung zu treffen.

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